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Montag, 23. Januar 2017

In Munduk


Ich erwarte im abgelegenen Bergdorf Munduk nicht das Gedränge der Touristen, die beinahe Tag und Nacht durch das mondäne Ubud flanierten. Alles spricht für eine authentischere Landschaft, für Naturkulissen, Berge und lange Wanderungen. Mein neues Domizil, Edy´s Homestay, liegt unterhalb der Hauptstraße, die Buleleng mit Tabanan verbindet, und die Munduk in zwei Hälften zerschneidet; ein paar hundert Meter unterhalb der Nebenstraße nach Gesing, die sich steil den Berg hinab windet. Edy´s ist nur halb belegt. Von den zwei freien Zimmern, weitere werden gerade in Eigenleistung von der Familie gebaut, kann ich mir eines aussuchen. Ein noch sehr neues, dreistöckiges Haus, gerade einmal die zwei Zimmer breit, lehnt wie ein rückwärts geneigter Turm unmittelbar am Hang. Das Homestay ist Teil eines Gebäudeensembles, von denen zwei Häuser von der Familie bewohnt werden: der Großmutter, den Eltern und ihren beiden halbwüchsigen Kindern. Ein kleiner, für balinesische Verhältnisse entspannter Hund gehört mit dazu. Die Kinder toben vergnügt über den Hof, Hühner gackern aufgeregt und lautstark und die Erwachsenen gehen gelassen ihren Arbeiten nach.
Die Landschaft und der Blick auf die Berge sind vielversprechend. Mein Gastgeber reicht mir, kaum dass ich beim Kaffee sitze, eine Liste herüber, auf der verschiedene Trekkingrouten in die Umgebung aufgelistet sind. Und schon ist sie wieder da: meine ungeliebte Rolle und die Erwartungen der Balinesen an einen Touristen. Zumindest ist man in Munduk gerüstet und gut vorbereitet. Anscheinend wird auch hier der erste Ansturm erwartet, der die Wanderer und Trekkingtouristen in die Region bringen soll. Die westlichen Touristen, die Südbali, und besonders Kuta und Ubud mit ihren Way of Life geprägt haben, werden, was sie angerichtet haben, nun langsam müde. Nachdem es sich dort fast wie zuhause leben lässt, steht ihnen der Sinn nach dem nächsten Kitzel.

Dienstag, 17. Januar 2017

Strandhandel


Ich sitze am Strand, und bewundere den Sonnenuntergang. Der ist berühmt in Lovina, heißt es. Anscheinend nicht in der Regenzeit. Über mir ragt eine gebogene Säule auf, die sich als ein gekrönter Delfin entpuppt, der auf seiner Schwanzflosse steht. Um in herum versammeln sich mehrere kleine, tanzende Delfine. Lovina ist auch berühmt für seine Ausflüge aufs Meer, zu den richtigen Delfinen. Dann stehen Touristen in den Booten, und die Delfine tanzen im Wasser um sie herum. An der Delfinsäule am Strand trifft sich abends die Jugend von Kalibukbuk. Vereinzelte Touristen spazieren zwischen ihnen umher.
Unter tropischer Sonne schmelzen die Tage dahin; Lovina ist fast vorbei, und ich will weiter. Nach Pemuteran. Ein anderes Strandressort: Nachhaltiger Tourismus. Ich bin gespannt.
Ich esse im Restaurant zu Abend. Wieder der einzige Gast, wie so oft. Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, in einem anderen Restaurant, spielt eine Band, und alles strömt dorthin. Ein gelungener Abend, für den Besitzer. Western Pop spielen die Jungs. Ganz anständig. Cover-Versionen.

Montag, 16. Januar 2017

Global Village Kafé


Ich trinke einen fast italienischen Cappucino, wie man ihn mittlerweile in Bali bekommen kann. Die Welt ist ein Dorf, und Kaffee trinkt man überall. Aber nicht immer so gut und perfekt zubereitet, und auch nicht in einer solch außergewöhnlichen Atmosphäre wie im Global Village Kafé in Kalibukbuk.

Es gibt viele Cafés, Restaurants und Bars in Kalibukbuk, doch nur das Global Village Kafé vertritt öffentlich humanistische Werte, hat einen sozialpolitischen Anspruch. In diesem Kafé wird fair gehandelt und der Gast als Finanzier in soziale, medizinische und bildungspolitische Projekte im dörflichen Bali eingebunden. Damit der Gast sofort begreift, welche Welt er betritt, verkündet ihm im Eingangsbereich eine Tafel die multikulturelle Orientierung des Global Village Kafé. Das ALL-Manifest lautet: All Cultures. All Colours. All Ages. All Sizes. All Sexes. All Abilities. All Religions. All Creeds. All Beliefs. All People.