Mittwoch, 11. Januar 2017

Tenganan Revisited


Ich schaue der Sonne zu, am Strand von Candidasa, wie sie hinter einem mächtigen Gewölk versinkt, das schwer über den Bergen hängt. Mühsam zwängen sich schmale orange Streifen zwischen die Wolken, da, wo es Lücken gibt. Unaufgeregt rollt der Samudera Indonesia, der Indonesische Ozean, seine Wellen an den Strand. Auslegerboote tanzen, und Kies knirscht unter ihren Kiel. Ununterbrochen bläst der Wind vom Meer gegen das Land. Es ist kühl, nach einem heißen Tag, auf der Grenze von Land und Meer. Die Berge ähneln Silhouetten auf der Leinwand eines Schattenspiels. Die grauschwarzen Wolken darüber erinnern immer mehr an das schmutzig rote Glühen eines zornigen Vulkans. Mit den letzten Strahlen der sinkenden Sonne schweifen meine Gedanken in die Vergangenheit. Ich war vor Jahrzehnten bereits einmal hier, saß wie jetzt auf einer Mauer am Meer im Abendwind. Am nächsten Tag ging ich nach Tenganan, nach Tenganan Pegringsingan, wie der Ort vollständig heißt. In nostalgisch sentimentaler Stimmung entschließe ich mch, die Wanderung zu wiederholen.

Meine Reise nach Bali ist auch eine Spurensuche, die Suche danach, was geblieben ist, seit ich vor jetzt 38 Jahren das erste Mal den Boden Balis betrat. Hinaustrat aus der künstlich gekühlten Luft einer Boeing der Thai Airlines – Smooth As Silk – in das feuchtheiße, tropische Klima der Insel. 38 Jahre sind für den Wandel einer Gesellschaft und ihrer Kultur keine sehr lange Zeit. Dachte ich zu Beginn. Doch die Veränderungen sind zahlreich, teilweise gravierend, da sie in die ökologische Balance und sozialen Beziehungen einer Kultur eingreifen, die weit über tausend Jahre alt ist. In all den vergangenen Jahrhunderten ist es den Balinesen gelungen, die charakteristischen Merkmale ihrer hinduistischen Lebensweise und Lebenswelt zu bewahren. Mit scheint, dass ihnen diese Fähigkeit nun verloren geht, gerade in einer Zeit, in das Gleichgewicht der Beziehungen der Menschen untereinander und zur Natur so wichtig ist.
Tenganan ist nicht irgendein Ort in Bali. Nicht für mich, und auch nicht für Bali. Ich war 1985 das erste Mal in Candidasa, damals, als die ersten Touristen kamen, als alles noch neu, fast steril wirkte, ruhig und unverbraucht. Als die meisten Losmen, Häuser mit Ferienzimmern, lagen in Stichstraßen am Strand. Es gab noch keine Supermärkte und keine Luxushotels. Damals hörte ich zum ersten Mal von Tenganan, von den Bali Aga und ihren magischen Geringsing - gewebt in einer aufwändigen und komplizierten Doppelikattechnik, bei der Kette und Eintrag abgebunden werden müssen, damit die Muster geboren werden. Meine Begegnung mit Tenganan und dem Doppelikat gehört zu den Einflüssen, die mich schließlich nach Timor und zu den Ritualtextilien der Atoin Meto führten.
Die kurze, nur vier Kilometer lange Wanderung führt eine leicht ansteigende Straße hinauf nach Tenganan. Zwei Dörfer, Nyuhtebel und Pesedahan, durchquert sie, in denen sich Wohnhäuser sich auf beiden Seiten aneinanderreihen; dazwischen Tempel und einige Stichstraßen. Es lohnt sich, zu Fuß zu gehen, sonst versäumt man das Wesentliche, denn der Weg führt langsam aus Bali hinaus. Die beiden Dörfer gleichen anderen Dörfern im Süden der Insel nur oberflächlich. Siedlungscharakter und Architektur sind anders, die Umgebung fühlt sich anders an. Spätestens ein Schrein in der Nähe der Pura Puseh Pesedahan kündigt davon, was in Tenganan nicht zu sehen ist. Auf einem quadratischen Sockel, an dessen Basis sich Banten häufen, wird ein ovaler Stein verehrt, den ich zuerst für einen Lingga halte. Tenganan steht in dem Ruf, einen archaischen Steinkult bewahrt zu haben.
Ungewöhnlich sind auch zwei Statuen im Ort, deren vier Gesichter, gekrönte Köpfe, in die vier Himmelsrichtungen schauen. M
ehrere Häuser besitzen auf beiden Seiten der Eingangstür kleine Nischen, die mit Banten gefüllt sind. Wie der mysteriöse, auffällig platzierte Stein sind die Statuen und Nischen in Bali nicht üblich.  Zahlreich findet man diese altertümlich wirkenden Ritualschreine, ebenso die Verehrung von Steinen, in Indien und Nepal. Den Atem von Tenganan, mit seiner älteren, synkretistischen Religiosität, die nicht rein hinduistisch ist, spüre ich schon in Pesedahan, auf der Türschwelle Tenganans.

Pesedahan ist ein charakteristisches, balinesisches Straßendorf, das an einer asphaltierten Straße liegt. Unvermittelt enden die Straße und die letzten Häuser des Orts an der Mauer, die Tenganan einst hermetischer umgeben hat. Das antike Südtor nach Tenganan, durch das ich bei meinem ersten Besuch in den Ort kam, liegt abgeschieden, etwas erhöht neben der Straße, auf der gewandert bin. Erst jetzt stelle ich fest, dass es die alte Straße nicht mehr gibt, denn sie war dem zunehmenden Autoverkehr, den ein großer Parkplatz signalisiert, nicht mehr gewachsen.. Einsam erhebt sich das ockerfarbene, mit schwarzen Palmfasern gedeckte Tor über mir, losgelöst und bedeutungslos, nicht mehr zugehörig. Früher betrat führte der Weg nach Tenganan nur durch dieses Tor, an dessen Seiten sich kleine Tempel befinden. Die Südseite von Tenganan nimmt jetzt der große Parkplatz ein, für die Fahrzeuge der vielen Touristen, auf die man hofft. Eine Rampe mit Geländer und Ticketschalter lotst die Besucher geordnet ins Dorf. Von der ehemaligen Umfassungsmauer ist nichts mehr zu sehen. Drei Wasserbüffelskupturen thronen auf dem Plateau mit der großen Hinweistafel in das Museumsdorf: Welcome To Tenganan Pegringsingan – Donation.

Tenganan ist ein Dorf mit dreihundert Einwohnern im Kabupaten Karangasem im Südosten Balis. Das Dorf verdankt seine besondere kulturelle Stellung und seine touristische Popularität einem kulturellen Kontrast. Als die ersten Ethnologen das Dorf in den 1970er Jahren als wissenschaftliches Studienfeld entdeckten, gehörten Tenganan, Trunyan und einige zentrale Bergdörfer zu den isolierten Siedlungen des indonesischen Archipels, die ich radikal gegen westliche Einflüsse abschotteten. Die Kultur der Bali Aga ist archaisch und nur im weitesten hindu-balinesisch, und damals waren Fremde in diesen Dörfern nicht gern gesehen. Seitdem hat sich viel verändert, und das Dorf ist in die Moderne eingetreten. Die Zentralregierung hat administrative Strukturen vorgegeben, und versucht die elitäre, endogame Heiratsregel zu lockern. Tenganan hat sich dem Tourismus geöffnet. 
Die Einwohner von Tenganan sind Bali Aga. Sie werden als autochthone Bevölkerung Balis angesehen. Richtig ist allerdings nur, dass die Bali Aga diejenigen Balinesen sind, die der Expansion und Kolonisierung Balis durch das ostjavanische Majapahit widerstanden haben, die sich in die Berge zurückzogen und nur marginal hinduisiert wurden. Es heißt, dass Tenganan im 8. Jahrhundert gegründet wurde, und seitdem seine traditionelle Kultur beibehalten hat. Das Gründungsdatum mag wohl zutreffen, doch es gibt andere Versionen. Doch nichts spricht dagegen, anzunehmen, dass die Bevölkerung Balis vor der Majapahit-Expansion die heutigen Bali Aga sind. Auf dieser Basis vollzieht sich die touristische Vermarktung Tenganans, denn das Ursprüngliche und Archaische übt eine eigenartige Faszination auf den postmodernen Menschen westlicher Provenienz aus.  Kultureller Wandel ist allgegenwärtig, und eine isolierte Enklave ist Tenganan schon lange nicht mehr. Nur die Touristen die jetzt hierher kommen sind andere.

Der Gründungsmythos von Tenganan erzählt, dass Indra sie auserwählt hat, ein Territorium zu besiedeln, das nach seinem Plan einen Mikrokosmos bildete. Sie erhielten von ihm den Auftrag, alles zu tun, um diesen Mikrokosmos rein und unversehrt zu erhalten. Das ist der Grund, warum eine territoriale, körperliche und spirituelle Reinheit bis heute von umfassender Bedeutung ist.
Eine spätere Sage erzählt von Uccai Srawa, dem magischen Pferd von Udayana, einem
 König von Swa Prabhu (Pejeng, Bedulu) im 10. Jahrhundert. Das Pferd, das geopfert werden sollte, entkam, und der König sandte Männer aus, um es einzufangen. Eine der ausgesandten Gruppen, Männer des Peneges-Klans, suchte im Osten, in der Gegend von Klungkung, nach dem Pferd. Doch bevor sie das Pferd fanden, war es an Erschöpfung gestorben. Der König versprach, die Finder mit dem Land zu belohnen, in dem der Verwesungsgeruch von Uccai Srawa zu riechen war. Die Peneges-Männer verteilten den Körper des toten Tieres, Stück für Stück, und erwarben so eine Fläche von mehr als neun Hektar Landbesitz. Sie siedelten sich mit ihren Familien auf diesem Land an, das Ngetengahang hieß, inmitten einer Ebene, umgeben von Bergen, hieß, dem heutigen Tenganan.
Die Bali Aga sind, um den Mythos Tenganans noch einen Moment aufrechtzuerhalten, die Ureinwohner Balis, die indigene Bevölkerung vor Beginn des ostjavanischen Imperialismus 
der Vor-Majapahit-Periode Balis. Ihr Untergang als eigenständige, politische Macht in Bali ist mit dem Namen des letzten Bali-Aga-Königs, Dalem Bedahulu, verbunden. Eine geschriebene, historische Überlieferung Balis setzt erst mit der Kolonisierung der Insel durch das hinduistische Majapahit Ende des 14. Jahrhunderts ein. Über König Bedahulu und die Bali Aga sind deshalb nur ihr Widerstand gegen die militärische Besetzung Balis durch Gajah Mada sowie die beiden Aufstände der Bali Aga gegen das vorrückende Majapahit bekannt. Die Tengananer beharren auch darauf, dass ihr Dorf zur Zeit des ersten balinesischen Königs gegründet wurde. Möglich, doch die balinesische Geschichte, vor König Bedahulu liegt weitgehend im Dunkeln. Der erste balinesische König soll der mysteriöse, mythistorische Herrscher Mahadenawa gewesen sein, ein Sohn der See- und Flussgöttin Danu. Die hinduistische Geschichtsschreibung der späteren Zeit diffamiert ihn als Atheisten, den Indra wegen seiner Gottlosigkeit bestrafte. Möglicherweise repräsentiert Mahadenawa den vor-hinduistischen Animismus in Bali, von dem die Bali Aga Tenganans Fragmente bewahrt haben.

Dorfstraße in Tenganan Pegringsingan
Das moderne Tenganan kann gegen eine Spende wie ein Museum besichtigt werden. Das Dorf ist ein großer, langgestreckter rechteckiger Anger, der auf mehreren Ebenen zum Berg hinauf angelegt ist. Der gesamte Siedlungsplatz wurde einst von einer Mauer umgeben, das Dorf nur durch vier Tore betretbar, die zu den vier Himmelsrichtungen orientiert und nachts geschlossen waren. In Resten ist diese Mauer immer noch vorhanden, doch außerhalb der Häuser, die sie als Rückwand nutzen, durchlässig geworden. Der große "Museumsvorplatz" mit den erstarrten Wasserbüffeln öffnet das Dorf nach Süden, das Südtor ein trauriges, nutzloses Relikt, an den Rande gedrängt. Hermetisch geschlossen ist Tenganan nur noch nach Osten und Westen, denn auf diesen Seiten reihen sich die Wohnhäuser aneinander, bergwärts. Auch das Nordtor hat seine Funktion längst verloren, den ein gepflasterter Weg führt links am Tor vorbei in den Dschungel.
Die niedrigen, fensterlosen, mit Gras gedeckten Wohnhäuser, mit ihren schmalen Türen, durch die gerade eine Person gebückt eintreten kann, wirken verschlossen und abweisend. Anders als die balinesischen Gehöfte, in die man von jeder Seite aus ungehindert sehen kann. An der östlichen und westlichen Seite 
begrenzen die Häuserreihen den Anger  der beiden von Süden nach Norden ansteigenden, parallelen Dorfstraßen. Diese gepflasterten Wege, die über einen sorgfältig gestutzten Rasen führen, steigen sanft den Berghang hinauf.Sie sind so angelegt, dass kurze Rampen das Dorf in vier ebene Plateaus gliedern. In der Mitte, zwischen den beiden Dorfstraßen, stehen altertümlich wirkende Balés für die sozialen und rituellen Aktivitäten des Dorfes. Vom Südtor aus komme ich an dem langgestreckten Balé Agung vorbei, dem Versammlungsort der Bürger für wichtige administrative Entscheidungen. Etwas weiter bergwärts, fast zentral im Ort, steht ein Baum, der von einem Podest umgeben ist, das aus aufgeschichteten Findlingen besteht; kein Waringin,  In den Ästen hängt ein Korb, vielleicht für rituelle Zwecke. Auf einem Podest steht ein niedriger, steinerner Göttersitz, wie sie in Bali überall für die Ablage von Banten üblich sind. Doch Opferkörbchen gibt es weder auf dem Sitz, noch an der Basis des Podests. Auch anderswo in Tenganan habe ich keine Banten gesehen, die mich anderswo in Bali auf Schritt und Tritt begleiten.
Dem Balé Agung folgt der Kul-Kul, der früher auf Bali in jedem Dorf, in jedem Banjar, zu finden war. Der Turm mit den Schlitztrommeln, um wichtige Ankündigungen zu machen, und mehrere Balé Banjar, Orte für formelle, informelle und zeremonielle Versammlungen.
Am nördlichen Ende der kommunalen Gebäude steht eine relativ kleine Pura Puseh, der Ursprungstempel, im hinduistischen Stil, und zu den Bergen hin orientiert. Etwas abseits davon, am nördlichen Ende des Dorfes, hat die moderne, noch neue Grundschule unmittelbar neben dem nördlichen Tor eine Nische gefunden. Ich habe vergessen zu fragen, ob der Lehrer ein Einheimischer ist, oder ob er täglich zum Unterricht anreist, da Fremde das Dorf Abends immer noch verlassen müssen.
Tenganan wird von den Balinesen der umliegenden Dörfer als wohlhabend angesehen. Ausgedehnte Ländereien und Reisfelder sind im Besitz der Dorfgemeinschaft. Privatbesitz an Land gibt es nicht. Die Felder werden von Balinesen aus der Umgebung bestellt, sodass die Bewohner Tenganans selbst nicht arbeiten müssen. Die Feldarbeiter erhalten als Lohn für ihre Dienste einen Teil der Ernterträge.
Landrecht, Ressourcen und Nutzungsrechte, Heiratsregel, politische Organisation und Lebenszykluszeremonien werden in Tenganan ausschließlich nach überlieferten, rechtlich verbindlichen Vorschriften (der regional unterschiedlichen, pan-indonesischen Adat) geregelt. Zu den kulturellen Eigentümlichkeiten Tenganans, inmitten des balinesischen Hinduismus, gehört auch das fehlende Kastensystem, das für die balinesische Sozialstruktur verbindlich und charakteristisch ist. Idealtypisch kennt die Gesellschaft von Tenganan keine sozialen Unterschiede. Dies betrifft auch Rolle und Status der Geschlechter, die gleiche Rechte bezüglich politischen Einflusses, Besitz und Erbschaft besitzen.
Polygamie und Scheidungen sind tabu. Die Dorfgemeinschaft ist 
idealiter streng endogam. Fragt sich, wie lange noch, denn westliche Lebensart und javanischer Islam sägen an der kulturellen Identität der Bewohner Tenganans Noch befolgen sie die durch die Adat rechtlich gesicherte Heiratsregel (awig-awig), die bestimmt, dass beide Heiratspartner Bali Aga sein müssen. Wer gegen diese Heiratsregel verstößt, verliert sein Bürger- und Erbrecht und muss außerhalb des Dorfes wohnen. 
Viele Lebenszyklusrituale Tenganans unterscheiden sich nur geringfügig von den ansonsten in Bali üblichen. Besonders die Rituale, in denen Geringsing-Gewebe eine wichtige Rolle spielen, sind charakteristisch für die Dorfgemeinschaft. Das Totenritual erfordert die Verwendung eines Geringsing-Schals, der anschließend nicht mehr verwendet, sondern verkauft wird. Anders als sonst in Bali werden die Verstorbenen nicht verbrannt, sondern begraben, ein wesentlicher kultureller Unterschied. Der Friedhof in Tenganan, auch das fällt auf, liegt bergwärts, kaya orientiert, an der Nordseite des Dorfes. Im hinduistischen Bali befindet sich der Friedhof immer im Süden der Dörfer, kelod, meerwärts gelegen, in der Nähe der Pura Dalem, des Toten- oder Unterwelttempels. 
Die politische Machtausübung gliedert sich in Tenganan in zwei parallele Systeme: eine administrative Struktur, die ein Dorfoberhaupt, eine Art Bürgermeister, wahrnimmt, sowie eine auf der lokalen Adat basierende, politische Organisation, die sechs verheiratete Paaren repräsentierten. Nur wer im Dorf geboren ist, erhält volle Bürgerrechte und ist Mitglied der Gemeinschaft.  Zur Sicherung ihrer kulturellen Identität versucht die Gesellschaft von Tenganan, verstärkt durch den massiven Druck des durch den Massentourismus verursachten kulturellen Wandels, ihre strenge Exklusivität zu bewahren. Nach innen und außen hält sie ihre antagonistischen Positionen weitestgehend aufrecht.
Tenganan hält an diesem Tag Überraschungen mich für bereit. Schon am Ticketschalter höre ich von eine Rejang-Zeremonie, die heute stattfindet. Und ich begegne Gede, der sich aufmacht, im Schatten des Tenganan-Tourismus einen Traum zu verwirklichen.

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