Ich kann es noch nicht wirklich glauben, aber es hat seit fünf Tagen nicht mehr geregnet. Für Januar, den regenreichsten Monat, nicht schlecht. Noch vor einer Stunde zogen aus Südosten schwarze Regenwolken auf.
„Es wird gleich regnen“, sagten die Männer im Warung, wo ich ausgehungert mein spätes Mittagessen verschlang. Ich habe ihnen geglaubt, und mich schnell auf den Weg nach Pengosekan gemacht.
So kurz vor meiner Abreise nach Munduk wollte ich nicht durchnässt nach Hause kommen, denn wenn erst einmal ein kräftiger Regen fällt, trocknet meine Hose nicht mehr bis Morgen. Ich habe nur die eine. Aber es regnet nicht, die schwarzen Wolken ziehen über mich hinweg. Wieder einmal war eine improvisierte Wettervorhersage falsch. Doch der Tag ist noch nicht zu Ende. Das Tal des Sungai Ayung lockt, des Flusses, der die Grenze zwischen den beiden Landkreisen Gianyar, zu dem auch Ubud gehört, und Badung, im Westen, bildet. Zwischen den beiden Territorien verläuft gleichzeitig eine andere, unsichtbare Grenze: der Ubud-Tourismus endet am Sungai Ayung. Die Regionalregierung in Badung hat strengere Auflagen. Man hat dort erkannt, dass hemmungsloser Tourismus schließlich dazu führt, dass keine Touristen mehr kommen. In Badung steht der Schutz von Natur und Kultur über der kapitalistischen, profitorientierten Ausbeutung dessen, was Bali vor kaum hundert Jahren noch war und fast schon nicht mehr ist. Die Wanderung durch das Tal des Ayung stimmt den Schlussakkord meiner drei Wochen in Ubud an. Bis zu jetzt habe ich gezögert, an den Ayung zu gehen, und mich erst beim morgendlichen Cappuccino entschieden. Ich kann mir nicht erklären, was diese emotionale Ambivalenz ausgelöst hat. Es scheint eine Hassliebe zu Ubud entstanden zu sein. Fragmente der alten Faszination lauern noch in allen Ecken. Doch ich bin es leid geworden, schon wieder durch das touristische Ubud zu laufen, bis ich endlich da ankomme, wohin es mich zieht. Ich bin genervt und psychisch und mental erschöpft. Aber es wäre außerordentlich schade gewesen, wäre ich zu Hause geblieben, und nicht durch das Tal des Ayung gewandert.
„Es wird gleich regnen“, sagten die Männer im Warung, wo ich ausgehungert mein spätes Mittagessen verschlang. Ich habe ihnen geglaubt, und mich schnell auf den Weg nach Pengosekan gemacht.
So kurz vor meiner Abreise nach Munduk wollte ich nicht durchnässt nach Hause kommen, denn wenn erst einmal ein kräftiger Regen fällt, trocknet meine Hose nicht mehr bis Morgen. Ich habe nur die eine. Aber es regnet nicht, die schwarzen Wolken ziehen über mich hinweg. Wieder einmal war eine improvisierte Wettervorhersage falsch. Doch der Tag ist noch nicht zu Ende. Das Tal des Sungai Ayung lockt, des Flusses, der die Grenze zwischen den beiden Landkreisen Gianyar, zu dem auch Ubud gehört, und Badung, im Westen, bildet. Zwischen den beiden Territorien verläuft gleichzeitig eine andere, unsichtbare Grenze: der Ubud-Tourismus endet am Sungai Ayung. Die Regionalregierung in Badung hat strengere Auflagen. Man hat dort erkannt, dass hemmungsloser Tourismus schließlich dazu führt, dass keine Touristen mehr kommen. In Badung steht der Schutz von Natur und Kultur über der kapitalistischen, profitorientierten Ausbeutung dessen, was Bali vor kaum hundert Jahren noch war und fast schon nicht mehr ist. Die Wanderung durch das Tal des Ayung stimmt den Schlussakkord meiner drei Wochen in Ubud an. Bis zu jetzt habe ich gezögert, an den Ayung zu gehen, und mich erst beim morgendlichen Cappuccino entschieden. Ich kann mir nicht erklären, was diese emotionale Ambivalenz ausgelöst hat. Es scheint eine Hassliebe zu Ubud entstanden zu sein. Fragmente der alten Faszination lauern noch in allen Ecken. Doch ich bin es leid geworden, schon wieder durch das touristische Ubud zu laufen, bis ich endlich da ankomme, wohin es mich zieht. Ich bin genervt und psychisch und mental erschöpft. Aber es wäre außerordentlich schade gewesen, wäre ich zu Hause geblieben, und nicht durch das Tal des Ayung gewandert.